Ihk beitrag

In der Aprilausgabe 2020 des IHK Magazins „Wirtschaft am Bayerischen Untermain“ erschien ein Gastbeitrag von uns.

Das Magazin hat den Schwerpunkt diesen Monat auf regionale Produkte gesetzt. Ein Blick lohnt sich auch für die anderen tollen regionalen Projekte, die vorgestellt werden.

Hier zur Online Ausgabe des Magazins.

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Bei Grünland Spessart haben sich LandwirtInnen zusammengeschlossen, die besondere Kriterien der nachhaltigen und regionalen Tierhaltung erfüllen möchten. Doch was macht Grünland Spessart so nachhaltig?

Extensive Weidehaltung im Sommer

Ein Hauptgrund ist, dass die Tiere während der gesamten Sommermonate in kleinen Herdenverbünden auf großen Weideflächen leben. Diese Haltungsform nennt man extensive Weidehaltung. Sie hat viele Vorteile für Tiere und Natur. Schafe und Rinder können durch ihr besonderes Verdauungssystem als Wiederkäuer neben Gras auch festeres Gestrüpp gut verdauen. Dadurch bewahren sie die Landschaft vor Verbuschung. Gleichzeitig düngen sie die Fläche auf ganz natürliche Weise. Dieses Grünland bildet Lebensraum für allerlei Insekten und erhält die biologische Vielfalt.

Während die Bedeutung von Wäldern für die CO2-Senkung medial weit verbreitet wird, ist die Funktion von Grünland vielen noch unbekannt. Bei nachhaltiger Bewirtschaftung, wie sie durch extensive Weidehaltung erfolgt, kommt Grünland eine annähernd gleiche Bedeutung als CO2-Speicher zu wie Wäldern (vgl. Germanwatch e.V.: „Klimaschützer auf der Weide„, 2011, S. 15 f.).

„Ein Rinderbestand, der direkt (und ohne Zufütterung durch Importe) von der Eigenproduktion der Fläche lebt, auf der er sich befindet, ist CO2-neutral.“

Bund Naturschutz: „Zukunft für Wiesen und Weiden“, S. 32, Der kritische Agrarbericht 2010

Regionale Futtermittel im Winter

Sobald draußen kein Gras mehr wächst, kommen die Tiere in den Stall. Meist sind dies Offenställe, auf jeden Fall besteht genügend Auslauf für jedes Tier. Gefüttert wird von Grünland Spessart LandwirtInnen hauptsächlich Heu und Silage von den eigenen Wiesen. Immer stammt das Futter aus der Region. Hierdurch werden lange Wege und damit CO2-Ausstoß vermieden und wiederum die heimische Landschaft gestärkt. Wird Kraftfutter zugefüttert, stammt dieses ebenfalls aus dem Spessart.

Ganzheitliche Regionalität

Unter diesem Haltungs-Konzept verstehen wir die ganzheitliche Regionalität, die sich hinter dem Motto „Da ist draußen drin“ verbirgt. Von Anfang bis Ende geht es bei uns um das Wohl der Tiere und der Natur im Spessart.

Literatur und weitere Informationen

Sie haben noch Fragen, oder möchten etwas genauer wissen? Wir freuen uns über Ihr Interesse. Kontaktieren Sie uns über das Kontaktformular.

Unsere Kriterien können Sie hier einsehen. Deren Einhaltung wird jährlich durch unabhängige Zertifizierungsinstitute auf den Höfen überprüft.

Weitere Literatur finden Sie hier:

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Nicht nur Grünland Spessart e.V. engagiert sich in unserer Region für die Natur. Wir freuen uns deshalb ganz besonders über unsere neue Kooperation mit dem Schlaraffenburger Streuobstprojekt.

Das Ziel des Projekts ist es die Streuobstwiesen rund um Aschaffenburg mit ihrer biologischen Vielfalt durch eine wirtschaftliche Nutzung für künftige Generationen zu erhalten. Für ihr Engagement wurden die „Schlaraffenburger“ bereits zum UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet.

Die regionalen Bio-Getränke sind bereits an vielen Verkaufsstellen erhältlich. Schauen Sie doch mal auf ihrer Webseite vorbei.

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Zwei weitere Betriebe gehören nun zur Grünland Spessart-Gemeinschaft. Der Hof der Familie Rosenberger liegt in Feldkahl. Dort haben 15 Mutterkühe und der Bulle „Helmut“ ihr zu Hause. Die Familie Werthmann betreibt ihren Hof in Rettersbach bei Lohr auf 40 ha Grünland und 15 ha Wald.

Wir haben die Höfe für Sie besucht. Bei einem Klick auf den jeweiligen Namen gelangen Sie direkt zu den Hofportraits.

Schäferei tausch

Als ersten zertifizierten Schafhalter beglückwünschen wir Marcus Nürnberger aus Schlüchtern-Breitenbach. In seiner Naturland Schäferei Biohof Alte Schule grasen 80 Muttertiere der Rasse Rhönschaf auf kräuterreichen Streuobstwiesen. Neben Frischfleisch vermarktet der Betrieb auch Bratwürste, Rohesser und Schinken. Als weiterer Betrieb wurde die Schäferei Tausch zertifiziert. Vater Reinhold und Tochter Selina, die gelernte Schäfermeisterin ist, halten 500 Muttertiere in Bergrothenfels. Die Schäferei Tausch wurde mehrfach für ihr Engagement für Umwelt und Natur ausgezeichnet.